Erfahrungen aus dem Schulalltag
Zum einen zeigen diese Erfahrungen, dass die sprachlichen Hürden in den Fachgegenständen für viele Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sehr hoch - oft zu hoch sind, um erfolgreich lernen und ihr Wissen sprachlich angemessen darstellen zu können.
Zum anderen lehren die Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis auch, dass die Gruppe der sprachschwachen bzw. spracharmen Schüler:innen mit Deutsch als Erstsprache (DaE) zunimmt. Auch für diese Gruppe wird das fachliche Lernen oft durch mangelnden Sprachkompetenzen erschwert.
Zusammenhang zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen
Um den Zusammenhang zwischen Sprachkompetenzen und Fachlernen zu verdeutlichen, müssen die verschiedenen Funktionen von Sprache im Unterricht betrachtet werden:
Sprache, Fachunterricht und Bildungserfolg hängen also eng zusammen.
Schüler:innen müssen in allen Fächern unterschiedliche sprachliche Handlungen realisieren, z. B. beschreiben, erklären, diskutieren, argumentieren oder analysieren, um den Unterrichtsgegenstand aktiv verarbeiten zu können.
Wenn in diesem Kontext von Sprache die Rede ist, handelt es sich vornehmlich um ein bestimmtes Sprachregister, nämlich um die so genannte Bildungssprache (-> Alltags- und Bildungssprache).
*[entnommen aus: Woerfel, Till & Giesau, Marlis (2018). Sprachsensibler Unterricht. Köln: Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (Basiswissen sprachliche Bildung)]