Die gewöhnliche Kommunikation zwischen den Schülerinnen und Schülern (SuS) bzw. zwischen SuS und Lehrpersonen erfolgt überwiegend in Alltagssprache. Wenn es aber um Lehrinhalte geht, reicht die Alltagssprache nicht mehr aus. Dazu benötigen die SuS bildungssprachliche Kompetenzen, wie z. B. in folgenden Unterrichtssituationen:

  • Lehrer:innenvortrag / Fachgespräch
  • Sachinhalte erklären, beschreiben, begründen
  • Texte verfassen
  • Vorgänge, Abläufe oder Arbeitsschritte  erklären bzw. nachvollziehen
  • Musikstücke oder Kunstwerke usw. beschreiben
  • Sachtexte lesen und verstehen
  • Rechenwege verbalisieren, Textaufgaben verstehen usw.

Unterschied zwischen Alltags- und Bildungssprache

Bildungssprache unterscheidet sich von der Alltagssprache v. a. dadurch, dass sie präziser, sprachlich komplexer und stärker an den Regeln des Schriftsprachgebrauchs orientiert ist.

© Prof. Josef Leisen

Kennzeichen der Bildungssprache (Auszug):

  • Fachbegriffe (Schallmauer, elektrisch ...)
  • Komposita (Gewitterwolke, Eiskristalle ...)
  • Präfixverben (erhitzen, ausdehnen ...)
  • reflexive Verben (sich reiben, sich aufladen ...)
  • Attribute (aufgeladene Energie, erhitzte Luft ...)
  • Konnektoren zur Beschreibung von Zusammenhängen (dass, weil ...)
  • Adverbien (dadurch, deshalb ...)
  • Funktionswörter, v. a. Präpositionen (in einem Blitz ...)
  • Passivkonstruktionen (wird ... erhöht, man, es ...)
  • Satzgefüge (Haupt- und Nebensatz)
  • Konjunktive (würde entweichen ...)
  • Nominalisierungen (erzeugen -> Erzeugung, still -> im Stillen ...)
  • Homophone = gleich klingende Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung (aufladen, Körper, Tor ...)